Schutzgebiete NSG Lanker See & Kührener Teiche

Naturschutzgebiet "Halbinseln und Buchten im Lanker See" und Naturschutzgebiet "Kührener Teiche und Umgebung"

Südlich der Stadt Preetz liegt das EU Vogelschutzgebiet Lanker See mit seinen Randbereichen. Gemeinsam mit dem Kührener Teich gehören beide zur Natura-2000-Schutzgebietskulisse, in der EU-rechtlich geschützte Lebensräume und Arten zu erhalten sind. Das Naturschutzgebiet (NSG) „Halbinseln und Buchten im Lanker See“ als Teil des Vogelschutzgebietes umfasst seit 1995 eine Fläche von 207 ha. Bereits seit 1938 sind 22 ha gesichert. Das NSG „Kührener Teich und Umgebung“ ist 79 ha groß (NSG ab 1994). Die NSG umfassen Wasser-, Weiden- und Waldflächen sowie Knicks.

 

Lanker See

Der Lanker See weist als typischer Teil des östlichen Hügellandes eine abwechslungsreiche Struktur mit Inseln sowie schilf- und seerosenreichen Buchten auf. Die Ufer säumen vielfach Rinderweiden, Weiden gebüsche und Wald. Bemerkenswerte Pflanzenarten in Ufernähe sind der Breitblättrige Merk, die Wasserminze, der Wasserschierling, See- und Teichrosen und die Schwanenblume.
Der Kalmus wächst vor oder anstelle von Schilf bis ins Wasser. Die Möweninsel für seine Bewohner attraktiv zu halten, ist sehr aufwändig. Der Bewuchs muss im Frühjahr kurz sein. Fuchs und Mink dezimierten die Möwenkolonie.
Jedes Jahr bleibt daher fraglich, ob Möwen und Flussseeschwalben noch erfolgreich auf „ihrer“ Insel brüten. Für Graugänse ist der See nicht nur Brutgebiet, sondern wird insbesondere zur Mauser im Mai / Juni sowie im Herbst von ihnen zahlreich bevölkert. Auch Weißwangengänse und Blässgänse ziehen durch, letztere rasten auch
längere Zeit. Kraniche nutzen die Schutzgebiete zur Nahrungssuche und Rast. Für Seeadler stellen die Wasservögel eine stabile Nahrungsgrundlage dar.

 

Wasser- und Angelsport

Viele Wassersportler*innen, Freizeitpaddler*innen und Angelnde nutzen den See. Der größere Teil des NSG darf nicht befischt werden. Boote sollen einen deutlichen Abstand zu den Ufern halten. Die südlichen Buchten auf der Westseite sind für Wasserfahrzeuge vollständig gesperrt. Auf dem Wasser ist jedoch keine Kennzeichnung vorhanden. Freizeitkapitäne müssen sich daher vorher über die Grenzen des Naturschutzgebietes informieren. Die Inseln stellen Rückzugsräume für brütende Vögel dar und dürfen nicht betreten werden. Nach §39 Bundesnaturschutzgesetz ist es nicht erlaubt, sie mutwillig zu stören. Bitte daher nur an freigegebenen Stellen anlegen! Zwar gewöhnen sich manche Enten, Reiher und Gänse an den Bootsbetrieb, größere Ansammlungen von Wasservögeln sind jedoch wegen deren größerer Empfindlichkeit zu meiden. Trotzdem gelingen vom Boot aus besonders schöne Beobachtungen der Vogelwelt.

 

Kührener Naturwald und blühende Wiesen

Die Kührener Halbinsel besteht aus einem sumpfigen Wald mit Weiden und Birken, in dem auch Sprosser und Fitislaubsänger ihr Brutrevier haben. Der Hauptteil der Halbinsel ist eine Ganzjahresweide, die von Rindern genutzt wird. Diese leben auch im Winter überwiegend von dem, was im Sommer an Grünpflanzen gewachsen ist. Blütenpflanzen zeigen hier ihre ganze Schönheit und stehen Insekten als Nahrung zur Verfügung. Mal sind es Schmetterlinge oder Sumpfschrecken, aber auch unangenehm stechende wie die Goldaugenbremse, die besonders auffallen.

Schlüsselblumen auf dem Appelwarder

Die Spitze der Halbinsel Appelwarder trennt ein breiter, künstlich angelegter Graben vom Festland. Weil hier die echte Schlüsselblume (Primula veris) wächst, sorgt der NABU für eine Beweidung, um ihnen und anderen Kräutern gute Bedingungen zu bieten. Sträucher und Gräser werden reduziert, so dass das Sonnenlicht bis auf den Boden gelangen kann. Natternzunge, Knolliger Steinbrech, Gamander Ehrenpreis und Bachnelkenwurz wachsen ebenfalls auf der Fläche. Anfang Mai ist der
Erfolg gut zu sehen: Wie ein Rapsfeld leuchtet die Halbinsel über den See. Als Nektar- und Pollenquelle nehmen Bienen und Hummeln diese Blütenfülle gerne an.
Die Rinder werden mit einem Floß auf die Insel gebracht und verbleiben dort bis zum Spätherbst. Der Transport ist nur mit vereinten Kräften von Feuerwehr, Rinderzuchtbetrieb und NABU Aktiven zu bewältigen.
Weißdorn- und Brombeersträucher auf dem Appelwarder bieten Brutmöglichkeiten für den Neuntöter und die Dorngrasmücke. Auch Pirol und Hohltauben kommen hier vor.

 

NABU Natur-Info am Lanker See

Die NABU-Naturinfo direkt am Strandbad Lanker See in Preetz bietet weitere Informationen über die beiden  Schutzgebiete.

 

Faltblätter und Verordnungen zum Download

Kontakt zu den NABU-Schutzgebietsreferenten

NABU-Schutzgebietsreferent Halbinsel und Bucht im Lanker See

Manfred Bach

Telefon: 04353-1362

NABU-Schutzgebietsreferent Kührener Teiche und Umgebung

Holger Düsedau

Telefon: 0175-2849906