Fachgruppe Mobilität

Für eine Mobilitätswende als Grundlage für Klima-, Natur- und Umweltschutz in Preetz und Umgebung

Der motorisierte Verkehr hat starke Auswirkungen auf unsere Natur und Umwelt - auch in Preetz. Der Ausstoß von Treibhausgasen und anderen Luftschadstoffen, der immense Energieverbrauch für die Infrastruktur, die Herstellung von Kraftfahrzeugen und die benötigten Antriebsmittel, ob in Form von Treibstoffen oder Strom, der Flächenverbrauch, die Zerschneidung von Lebensräumen durch Straßen, der unmittelbare Verkehrstod von Tieren - von Insekten über Kröten bis hin zu Säugetieren - und auch unauffälligere Auswirkungen wie Mikroplastik durch Reifenabrieb verändern und belasten unsere Natur und Umwelt nachhaltig.

 

Mehr als ein Drittel der Kohlendioxid-Emissionen in Preetz sind dem Verkehr zuzuordnen (Leitbild für die Stadt Preetz. Klimaneutral bis 2030.), für weitere Umweltauswirkungen bestehen keine Behebungen. Es steht außer Zweifel, dass es in Preetz Klimaneutralität und eine lebenswerte Zukunft ohne eine Mobilitätswende nicht geben kann. In Preetz ist alleine in den letzten 10 Jahren die Anzahl der Kfz um 30 % gestiegen (Der Fahrzeugbestand der Stadt Preetz ist gemäß Kraftfahrtbundesamt von 9.108 im Jahr 2014 auf 12.008 im Jahr 2024 um 32 % gestiegen.). Die Entwicklung geht also aktuell in die falsche Richtung.

 

Preetz - Stadt der kurzen Wege

Preetz ist als kompakte Kleinstadt mit knapp 17.000 Einwohner*innen und Zentralort im ländlichen Raum mit hervorragenden Einkaufsmöglichkeiten (Innenstadt mit Supermärkten, diversen Inhaber*innengeführten Geschäften, Drogeriemärkten, Wochenmarkt sowie Fachmarktzentrum mit Lebensmittelläden, Bekleidungsgeschäften und Drogeriemarkt u.a.) sowie weiterer Infrastruktur (Bahnhof mit halbstündlicher Anbindung an die Landeshauptstadt Kiel und an Lübeck, Schulen, Krankenhaus, Arztpraxen, Schwimmbad u.a.) ausgestattet, die allesamt gut zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar sind. Dennoch bevorzugt ein Großteil der Einwohner*innen das Auto für innerörtliche Besorgungen. Auch Kinder fahren in Preetz immer weniger Rad, was sich im Stadtbild, aber auch im deutlichen Leistungsabfall der Kinder beim „Fahrrad-Führerschein“ zeigt (vgl. Artikel in den Kieler Nachrichten vom 2.9.2022 „Die Kinder radeln immer schlechter“).

Wir möchten dem etwas engegen setzen.

 

 

Das Auto nicht verteufeln - auf die Wege kommt es an

Mobilität wird es im ländlichen Raum ohne das Auto nicht geben. Das heißt nicht, dass es so weitergehen kann. Unser Ziel ist es, dass mehr Wege zu Fuß und mit dem Rad zurückgelegt werden. Wir möchten  mit unserer Arbeit in Preetz das Zufußgehen und das Verkehrsmittel „Fahrrad“ fördern. Uns geht es darum, die Voraussetzungen für diese Formen der Mobilität zu verbessern, den Spaß am Zufußgehen und Radfahren zu wecken, auch zum Nachdenken anzuregen, Impulse zu setzen und wenn nötig Druck zu erzeugen.

 

 

Fragt man die Menschen in Preetz, warum sie nicht mehr zu Fuß gehen und Rad fahren, so sind die Antworten eindeutig: Die Verkehrsinfrastruktur genügt nicht den für einen Umstieg erforderlichen Ansprüchen und enspricht nicht dem Sicherheitsempfinden vieler Preetzer*innen. Die Menschen wünschen sich für sich und ihre Kinder vor allem baulich getrennte und ausreichend breite Fuß- und Radwege und sichere Querungsmöglichkeiten. Der Beschluss der Stadtvertretung „Klimaneutral 2030“, der Beitritt zur kommunalen Initiative „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ und insbesondere die Verabschiedung eines Mobilitätskonzeptes im Jahr 2022, das als Rahmenplan die Grundlage für eine nachhaltige Mobilität u.a. durch mehr Flächengerechtigkeit legt, zeugen von dem grundsätzlichen Willen und der Bereitschaft der Stadt, etwas zu ändern. 

Wie in vielen Kleinstädten sind auch in Preetz viele Straßenquerschnitte schmal und die Stadtkasse zudem klamm, sodass Verbesserungen durch tiefgreifende Umbaumaßnahmen selbst mittelfristig kaum realisierbar sind. Wir möchten als NABU Impulse setzen und vor allem für die Kinder als "kommende Mobilitätsgeneration" kurzfristige Verbesserungen schaffen. Dazu möchten wir gemeinsam mit interessierten Bürger*innen, lokalen Gruppen und Initiativen und der Stadt Preetz zielgerichtete Verbesserungen an den für den Rad- und Fußverkehr problematischsten Stellen erreichen, indem wir die für die Problemlage entscheidenden Kenndaten durch eine empirische Erfassung von Verkehrsdaten herausarbeiten, daraus Lösungsmöglichkeiten ableiten und umsetzen und deren Wirksamkeit untersuchen.

 

NABU Preetz-Probstei, Kidical Mass Preetz und ADFC Kreisgruppe Plön - ein starkes Bündnis für nachhaltige Mobilität in Preetz

Wir arbeiten eng mit der Elterninitiative Kidical Mass Preetz und der ADFC Kreisgruppe Plön zusammen, damit wir in der Sache stärker sind.

Der NABU ist der offizieller Veranstalter des jährlichen Fahrrad- und Umweltfestes auf und verfasst als Träger öffentlicher Belange Stellungnahmen zu Mobilitätsthemen in Preetz. 

 

Auch das Fahrrad- und Umweltfest organisieren NABU Preetz-Probstei, Kidical Mass Preetz und ADFC Kreisgruppe Plön gemeinsam.

 

 

Mittlerweile hat sich aus dem Engagement eine kleine Gruppe „Radaktiver“ entwickelt, die sich einmal im Monat trifft, über Radverkehr in Preetz austauscht und versucht, Verbesserungen anzuschieben. Wir sind offen für alle – gemeinsam sind wir stark und können etwas bewegen. Wer mitmachen oder einfach mal reinschnuppern möchte, kann sich gerne unter info@nabu-preetz-probstei.de melden.

 

Kontakt

Antje Seebens-Hoyer

info@nabu-preetz-probstei.de