NABU-PREETZ-PROBSTEI
Entstehungsgeschichte eines Insektenhotels
Erfahrungsbericht von Ralf Bauerochs, Preetz, im September 2023
1. Vorgeschichte
Die Ausstellungsthemen in der Nabu-Infohütte in Preetz sollten aktualisiert werden. An der Südwand sollten mehrere Schautafeln mit Bildern und Beschreibungen das Thema abrunden. Ein Insektenhotel wurde als hilfreich erkannt und an mich die Frage gestellt: „Kannst Du so etwas bauen?“ „Mach ich.“
2. Planung
Gut ist es, seine krausen Gedanken zu skizzieren, um folgende Fragen zu klären:
• Welche Anregungen gibt es?
• Wie soll das Ding prinzipiell aussehen?
• Welche Materialien brauche ich woher?
• Welches Werkzeug und Räume sind nötig?
• Kriege ich das hin?
• Ist der Auftraggeber damit einverstanden?
• Welche Anregungen gibt es?
Bild 1: Skizze
3. Gehäuse
Als nötig haben sich Rauspundbretter aus Douglasie, Edelstahlschrauben, Volierengitter, Blumendraht, Sperrholz und rote Farbe gezeigt, aktuelle Baumarktprodukte.
Aus den Rauspundbrettern wurden alle Wand- und Dachelemente auf Länge, teilweise mit spitzem Winkel, zugesägt. Einige Bretter sind mit einer Stichsäge zu Leisten gesägt und anschließend mit einem Schlichthobel geglättet worden. Leisten sind sehr teuer, waren aber für das Verbinden der Wand- oder Dachelemente nötig. Die Teile erhielten dann Durchgangslöcher mit Senkungen und wurden markiert, um sie nach einem Zerlegen wieder in der gleichen Position montieren zu können. Nut und Feder der Rauspundbretter wurden bei einigen Elementen mit dem Hobel entfernt.
Die Abdeckung gegen hungrige Vögel mit spitzen Schnäbeln besteht aus Abschnitten von Volierengitter, die mit Blumendraht zu einer Einheit verbunden wurden und mit Leisten befestigt. Nach einer ersten Montage ist das Gehäuse hier zu sehen. Es wiegt ca. 50 kg.
Bild 2: Gehäuse
4. Füllung
Die Füllungen sollen Elemente mit Löchern enthalten, in denen Insekten Eier ablegen können und die Brut gegen Parasiten und Räuber geschützt ist. Es gibt sehr viele Anregungen, welche Materialien geeignet sind. Am einfachsten ist es, existierende Insektenhotels zu betrachten und zu schauen, welche Löcher besiedelt wurden und welche nicht.
Ich habe die Anregung, vorhandene kommerzielle Elemente einzubauen verworfen, da sie mir in der Vorstellung optisch nicht gefielen. Verwendet habe ich:
• Buchenscheite, Birkenreste und auch Eiche, alles mit unterschiedlich großen Bohrungen versehen. Es gibt sehr viele Meinungen, ob man axial oder radial bohren sollte. Meine Meinung dazu ist: Egal, es kommt auf die Qualität der Bohrungen an: Sie müssen glatt sein.Querliegende Holzfasern führen dazu, dass Insekten solche Hohlräume meiden.
• Ein Stück ungebrannten Ziegels mit Löchern, was aber bisher wenig angenommen wurde.
• Für Florfliegen habe ich einen Kasten mit lamellenartig angeordneten Leisten und roter Farbe gebaut.
• Für Lücken habe ich gekaufte Pappröhrchen teils als Bündel, teils gehalten in Konservendosen verwendet. Wichtig ist es, die Röhrchen zu verschließen (Gips). Man kann auch hohle Pflanzenstengel verwenden.
• Alle Teile sind weitgehend ohne Verschraubung auf Regalböden angeordnet.
Bild 3: Probeaufbau
Bild 4: Anordnung nach der Montage
5. Aktuelle Situation
Eine Schautafel und das Objekt wurden nebeneinander montiert.
Bild 5: Hüttenansicht
Die Insekten haben das Hotel gut angenommen, wie an den verschlossenen Brutröhren zu sehen ist.
Bild 6: Verschlossene Brutröhren
Informationsausstellung am Freibad Lanker-SeeInformationsausstellung am Freibad Lanker-See
geöffnet:
Samstags und Sonntags
von 15:00 bis 17:00
vom 1. Mai bis 30. September
Beobachtungsplattform CharlottenwerkNatur-Beobachtungsplattform Lanker See
Beobachtungsplattform FroschteicheBeobachtungsplattform Froschteiche Beobachtungshütte Kührener TeicheNatur-Beobachtungsplattform Lanker See