NABU-PREETZ-PROBSTEI Jahresrückblick auf die Brutsaison im Naturschutzgebiet „Halbinseln und Buchten im Lanker See“ und EU Vogelschutzgebiet Lanker See Ein Hauptthema am Lanker See stellen die Seeadler dar, aber auch die Insel Probstenwerder, die ehemals eine große Möwenkolonie beherbergte. Leider war die Kolonie immer kleiner geworden und fast verlassen. Durch die Beweidung mit Nachmähen und Vergrämung von Fuchs und Marderhund ist es gelungen, die Insel für die ursprünglich hier nistende Möwenart, die Lachmöwe, wieder attraktiv zu machen. In diesem Jahr hatten mindestens 20 Brutpaare ein Nest gebaut und vermutlich mit der Brut begonnen, soweit sie überhaupt dazu kamen. Denn die Eier stellten eine beliebte Nahrungsquelle dar, nunmehr für die rundherum brütenden Krähen und Kolkraben. Die Jungen wären dann bevorzugte Beute von Rohrweihe, Rotmilan und Seeadler oder dem Uhu. Auch wenn die ebenfalls dort brütenden Kiebitze zur Abwehr im Dauereinsatz waren, gelang es den Rabenvögeln immer wieder, Eier zu erbeuten. Letztlich zeigte sich keine einzige flügge Jungmöwe am Ufer der Insel, wohin es diese normalerweise zieht. Dass die Rabenkrähen oft eine Rohrweihe von der Insel vertrieben, half nicht viel. Ob eine größere Kolonie besser mit den Prädatoren fertig werden würde bleibt fraglich. Für die Größe der Kolonie ist immer noch das Nahrungsangebot entscheidend. Das Verhalten zur Koloniebildung läuft meist lautstark ab. Doch gab es offensichtlich auch eine optische Methode, um für Unterstützung zu werben: gelegentlich flog die eine oder andere Möwe steil nach oben, weit über die Höhe der Baumwipfel, um dann wieder fast an der derselben Stelle in unmittelbarer Nähe der Kolonie herabzusinken. Dies ist eine eigene Interpretation oder Arbeitshypothese zum beobachteten Verhalten.
In Jahr 2023 brüteten wieder Seeadler am Lanker See. Zunächst sah es so aus als ob es wieder 2 erfolgreiche Bruten geben könnte. Zum Ende des Winters waren beide Nester besetzt. Das Paar auf der Wahlstorfer Seite hatte dann aber die Brut aufgegeben und zeigte sich am See hier und da gemeinsam, dicht nebeneinander auf dem einen oder anderen Baum sitzend. Zumindest das Paar auf der Kührener Seite konnte zwei Jungvögel aufziehen, die immer mal wieder im Revier zu sehen waren und noch einige Zeit von der Beute der Altvögel etwas abbekommen, bis sie selbst erfolgreich Beute machen können.
Flussseeschwalben brüteten nach den Gelege Verlusten im letzten Jahr wieder auf dem neuen Brutfloß. Das alte Floß hatte ein Silbermöwenpaar als Brutplatz ausgesucht. Zunächst hielten zwei Paare Flussseeschwalben dem Lanker See die Treue. Später kamen noch weitere hinzu und letztlich sind mindestens acht Jungvögel flügge geworden. Vielleicht haben dort tatsächlich die Silbermöwen etwas dazu beigetragen, Seeadler und Rotmilan fern zu halten. Nach der Brutzeit nutzen oft Kormorane die künstlichen Inseln, um zu rasten. Von dieser von allein zurückgekehrten Arten finden sich an Tagen, die für Wassersport ungeeignet sind, manchmal 150 und mehr am Schellhorner Ufer ein, um dann in gemeinschaftlicher Formation in dem See zu Fischen. Exaktes Timing und variables Sozialverhalten stellen dabei wie oft in der Vogelwelt eine bemerkenswerte Eigenschaft dar.
Rastende Wasservögel sind für ornithologisch interessierte Menschen stets eine Attraktion. Das Bild (Manfred Bach) zeigt zahlreiche Gänse, Möwen und Kormorane am Schellhorner Ufer des Sees.
Manfred Bach
Gänse, Möwen und Kormorane am Schellhorner Ufer Gänse, Möwen und Kormorane am Schellhorner Ufer
Informationsausstellung am Freibad Lanker-SeeInformationsausstellung am Freibad Lanker-See


geöffnet:
Samstags und Sonntags
von 15:00 bis 17:00
vom 1. Mai bis 30. September
 
Beobachtungsplattform CharlottenwerkNatur-Beobachtungsplattform Lanker See  Beobachtungsplattform FroschteicheBeobachtungsplattform Froschteiche Beobachtungshütte Kührener TeicheNatur-Beobachtungsplattform Lanker See