NABU-PREETZ-PROBSTEI Kraniche und Silberreiher als Überwinterer Der Kranich ist ein imposanter Vogel. Er spielt seit Jahrtausenden in der Mythologie eine Rolle. So gilt er in der ägyptischen Mythologie als Sonnenvogel, auch ist er Wappentier der Lufthansa. Er lebt im Sommer in den Sumpf- und Moorlandschaften im Norden Europas und auch Asiens und sammelt sich zu Zugzeiten in großen Scharen mit Tausenden von Vögeln an traditionellen Sammelpunkten, die eine hohe Attraktivität für Naturbeobachter und Photographen haben. Der Weiterzug in den Süden zu den Überwinterungsgebieten in Südfrankreich, Spanien und Nordafrika findet vorwiegend nachts statt. Dann können entlang der Zugrouten im ganzen Land die Rufe der Kraniche vernommen werden. Aus der Jugend in der Westeifel sind mir noch die besonders häufigen nächtlichen Rufe in stark nebligen Novembernächten in Erinnerung.
In Deutschland war der Kranich noch in den 1980er Jahren ein seltener Brutvogel. Der Schutz von Feuchtgebieten und die Wiedervernässung von Mooren haben dazu geführt, dass der Bestand seit den 1990er Jahren wieder zugenommen hat, zunächst in Mecklenburg-Vorpommern. Neuerlich wurden über 10.000 Brutpaare in Deutschland gezählt wurden, davon etwa die Hälfte in Mecklenburg-Vorpommern und etwa 550 in Schleswig-Holstein. Zum Schutz vor Feinden suchen diese scheuen Vögel flache Gewässer und Sumpfgebiete zum Rasten auf, in denen sie auch ihre Nester anlegen. Im regenerierten Dosenmoor, wo sich seit etwa 20 Jahren wieder Kraniche angesiedelt haben, leben inzwischen über 60 Tiere. Dies ist als Erfolg der Regenerierung des dortigen Hochmoores zu werten. Neuerdings kann man während der Sommermonate ihre Rufe vom Lanker See her oft in Teilen von Preetz hören. Auch in der Postseefeldmark hört man sie gelegentlich.
Auch wenn der Kranich ein Zugvogel ist und hierzulande gerade der Zug viele von uns in seinen Bann zieht, so bleibt er als Opportunist auch im kalten Winter in der Nähe des Brutplatzes, wenn er genug Nahrung findet. Er ernährt sich von Insekten und Kleintieren sowie pflanzlicher Nahrung wie z.B. Mais und Eicheln. In milden Wintern, wie wir sie in den vergangenen Jahren erlebt haben, kann man daher auch in Preetz und Umgebung Trupps von etwa 30-50 Kranichen beobachten, wie auf dem Photo, das am 31.12.2018 im Naturschutzgebiet an den Kührener Teichen aus etwa 500 m Distanz aufgenommen wurde (Bild 1). Diese flachen Gewässer sind zur Rast sehr beliebt. Zur gleichen Zeit rasteten dort in getrennten Bereichen auch etwa 30 Graureiher und etwa 70 Silberreiher. Besonders die Beobachtung der Silberreiher (Bild 2) mitten im Winter hier im Norden ist bemerkenswert. Kennen wir doch diesen Vogel aus mediterranen Gebieten. Seinerzeit sind wir zum Neusiedler See gereist, um sie zu beobachten. Als Brutvogel ist er hier im Norden erst seit etwa 10 Jahren zu beobachten, wird seitdem immer zahlreicher und offensichtlich bleiben manche von ihnen auch im Winter.
Johannes Imhoff
Kraniche rasten gerne im flachen Wasser (Photo: Johannes Imhoff) Kraniche rasten gerne im flachen Wasser (Photo: Johannes Imhoff) Der Silberreiher hat Deutschlands Norden erobert (Photo: Johannes Imhoff) Der Silberreiher hat Deutschlands Norden erobert (Photo: Johannes Imhoff)
Informationsausstellung am Freibad Lanker-SeeInformationsausstellung am Freibad Lanker-See


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