NABU-PREETZ-PROBSTEI
Der heimliche Moorochse
An einem milden Märztag am Postsee. Langsam bricht die Dämmerung ein, ein lauer Wind streicht über das Schilfmeer. Vereinzelt quakt noch hier und da ein Frosch, während sich raschelnd Rohrsänger und Rohrammer zwischen den Halmen zur Ruhe begeben. Plötzlich hallt ein dumpfer, dröhnender Ruf aus dem Schilfgewirr. Aus der Nähe der Sieversdorfer Brücke antwortet ein zweiter Rufer. Unheimlich klingen diese Rufe in der herannahenden Nacht. Es sind die Balzrufe der großen Rohrdommel. Es muss früher schon den Menschen gruselig vorgekommen sein, als sie diese tiefen, dumpfen Rufe vom See her vernahmen. „So ruft doch kein Vogel?“ dachte man sich und machte kurzerhand einen Moorochsen“ daraus.
Die Rohrdommel ist ein heimlicher Vogel, der sich im dichten Schilf aufhält. Er ist dämmerungs- und nachtaktiv. Eine zusätzliche Tarnung, außer seinem Federkleid, ist die sogenannte Pfahlstellung, das heißt, wenn sie kerzengerade, hochaufgerichtet, ruhig und mit dem Schnabel nach oben im Schilf steht. Sie macht dann auf unsichtbar, was täuschend echt aussieht. Die Rohrdommel geht in der Dämmerung auf Beutefang und fängt dabei Frösche, kleine Fische und Kleinsäuger. Als die Winter noch härter waren, konnte man sie sogar an noch eisfreien Gräben tagsüber beobachten. Die große Rohrdommel ist eine stark bedrohte Vogelart. Der Bestand ist durch die starken Winter damals um Preetz stark zurückgegangen. In den letzten drei Jahren konnte man wieder Rufer am Lankersee und Postsee hören.
Gerhard Depner
Rohrdommel im Uferbereich des Lanker Sees (Photo Gerhard Depner)
Informationsausstellung am Freibad Lanker-SeeInformationsausstellung am Freibad Lanker-See
geöffnet:
Samstags und Sonntags
von 15:00 bis 17:00
vom 1. Mai bis 30. September
Beobachtungsplattform CharlottenwerkNatur-Beobachtungsplattform Lanker See
Beobachtungsplattform FroschteicheBeobachtungsplattform Froschteiche Beobachtungshütte Kührener TeicheNatur-Beobachtungsplattform Lanker See